„Neues Leben im ehemaligen Robbe-Werk“


Die neuen Eigentümer, Patrick und Anna Igl, entwickeln
den „Gewerbepark Grebenhain“ weiter. Zahlreiche
Firmen haben sich neu angesiedelt.


Anna Igl und Karl Hansel sowie Bürgermeister Sebastian Stang (links) sind mit der
Entwicklung des „Gewerbeparks Grebenhain“ zufrieden. Auf dem Außengelände stehen
weitere Gewerbeflächen zur Verfügung. Fotos: Stock


METZLOS-GEHAAG – Aus dem ehemaligen Robbe-Areal im Grebenhainer Ortsteil Metzlos-
Gehaag ist der „Gewerbepark Grebenhain“ geworden. Nach dem Konkurs der Firma Robbe
konnten Patrick und Anna Igl das ehemalige Firmengelände aus der Konkursmasse
erwerben. In diesem „Gewerbepark Grebenhain“ haben sich in der Zwischenzeit zahlreiche
Firmen angesiedelt.


Das Ehepaar Igl aus Hainburg im Kreis Offenbach, das seit 15 Jahren in der
Immobilienbranche tätig ist, hat sich auf den Kauf von Objekten aus Insolvenzen
spezialisiert. Im Jahr 2018 erwarben sie das Areal in Metzlos-Gehaag, und Anna Igl erinnert
sich daran, dass sie das Gelände nach der Besichtigung mit einem guten Gefühl erworben
habe. Positiv sei gewesen, dass keine verkommenen Gebäude vorgefunden wurden,
sondern es sich um ein Objekt im Topzustand gehandelt habe und mit keinen Altlasten an
Mietern versehen war. Ein weiteres Argument für den Kauf war die große vorhandene
Fotovoltaikanlage, die Großzügigkeit der Fläche, die Aufteilung der Gebäude, die eine
individuelle Nutzung möglich macht. Mit „übernommen“ wurde auch Karl Hansel, der sich
als Facility Manager um alle Angelegenheiten kümmert.


Kaum dass das Objekt online angeboten wurde, meldeten sich schon die ersten Mieter, so
Anna Igl. Sie nennt „Spotlight Musical“ aus Fulda, die sich 600 Quadratmeter Lagerfläche
für die Lagerung der Bühnenbilder sicherten.


Mit AZ-Gußbearbeitung siedelte sich ein weiteres Unternehmen an, welches die
Behandlung von Gussteilen sowie Lager und Transport anbietet. Angesiedelt hat sich auch
das Unternehmen „FAservice Industrievertretungen“, das Service im Bereich von
Kunststoffspritzmaschinen und Kunststoffkonditionierung mit entsprechenden Partnern
anbietet. Ebenfalls zu den Mietern gehört Heiko Jahn, dessen Portfolio Land- und
Forstpflege sowie Transportservice umfasst.
Die Firma Herbert, tätig im Bereich Veranstaltung und Getränkeservice, bietet ihre Dienste
ebenfalls im Gewerbepark Grebenhain an. Ein Ehepaar hat sich Fläche gesichert, um ein
altes Flugzeug zu restaurieren.


Das Unternehmen Pedilay Care GmbH besitzt in München eine Geschäftsstelle und nennt
als Firmensitz Grebenhain in Hessen. Das Unternehmen hat ein neues Medizinprodukt
entwickelt, das die Verbandtechnik bei Zuckerkranken revolutioniert. Begonnen hat das
Unternehmen seine Aktivitäten auf einer Fläche von 300 Quadratmetern, die inzwischen
verdoppelt wurde. Auch ehemalige Mitarbeiter von Robbe und STI haben dort einen neuen
Arbeitsplatz gefunden. Die Tendenz lässt ein deutliches Wachstum erwarten, so Anna Igl
bei der Vorstellung der bisher im Gewerbepark Grebenhain ansässigen Unternehmen: „Wir
bieten Erweiterungsmöglichkeiten auf weiteren 5000 Quadratmetern Fläche.“


Die „Falk-Kommunal GbR Kommunaltechnik und Landschaftspflege“ ist der jüngste Mieter
und beweist, dass sowohl Kleinunternehmen als auch größere Firmen im Gewerbepark
entsprechende nutzbare Räumlichkeiten vorfinden können.


Ein vorhandener Glasfaseranschluss, eine gute Mieterstruktur, die flexible Preisgestaltung
der Mieten, die auch jungen Unternehmen eine Chance bieten, und das Entgegenkommen
bei den Mietzahlungen in Corona-Zeiten sieht Anna Igl als Teil des Erfolges bei der
Ansiedlung von Unternehmen im Gewerbepark. Das Motto laute: „Im Vordergrund steht
das Menschliche; es muss sich für alle rechnen.“


Interessant auch das Angebot an Büroräumen ab 15 Quadratmeter. Mit der Firma Tamm-
Netzwerktechnik gehört ein weiteres Unternehmen zu den Mietern, welches gleichzeitig
dafür sorgen kann, dass eine entsprechende IT, passend für das jeweilige Unternehmen,
schnell installiert werden kann


„Wir sind in der Lage, schnell entsprechende Lager- und Produktionsflächen
bereitzustellen und somit interessierten Unternehmen schnelle Expansionsmöglichkeiten
zu eröffnen, dort wo Arbeitskräfte noch ein positives Verhältnis zur Arbeit haben“, wirbt
Anna Igl auch für die Region.


Nicht nur die ehemaligen Gebäude der Firma Robbe werden vermarktet, es stehen noch
weitere 1200 Quadratmeter Gewerbefläche zur Verfügung, und in zwei bis drei Jahren
sollen im Bereich des Parkplatzes weitere Lager- und Produktionshallen entstehen. Anna
Igl sieht großes Entwicklungspotenzial auch unter dem Aspekt: „Die Landflucht hat sich
umgekehrt.“


Neue Arbeitsplätze


„Die Strategie von Patrick und Anna Igl hat sich als richtig erwiesen, und das Robbe-
Gelände wird durch die Ansiedlung von verschiedenen Firmen wiederbelebt“, so
Grebenhains Bürgermeister Sebastian Stang. Nicht immer sei ein großer Arbeitgeber von
Vorteil, und er freue sich, dass Unternehmen aus dem Gewerbepark noch Mitarbeiter in
Vollzeit suchen würden. „Wir werden und haben schon davon profitiert“, so der
Bürgermeister. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die weitere Ansiedlung von
Gewerbebetrieben dazu führen könne, dass in der Großgemeinde Grebenhain sich
weiterer Bedarf an Gewerbeflächen ergeben könne.


Bekannt ist auch das ehemalige Robbe-Drom am Nieder-Mooser See, welches weiter
kostenlos vom „Off Road Teams Fulda“ genutzt werden kann.


Aktuell ist der Name „Robbe“ noch durchgängig zu lesen. „Zukünftig wird sich
werbetechnisch etwas verändern“, kündigt Anna Igl an. Da Robbe in der Region ein hohes
Ansehen besessen habe, wollte man den Firmennamen nicht sofort beseitigen, doch jetzt
sei es an der Zeit, das Erscheinungsbild entsprechend zu verändern.

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